Ein Bauwerk gelingt nur dann, wenn die Menschen dahinter erfolgreich miteinander kooperieren.

"Des Alpes" -Betriebsleiter Christof Schranz erzählt, wie er die Zusammenarbeit mit uns erlebt hat. 

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Umbau und Neubau Des Alpes in Merligen



Herr Schranz. Vielen Dank, dass Sie Ihre Eindrücke von der Zusammenarbeit mit der Künzi + Knutti AG hier mit uns teilen. Wie sind Sie denn auf unser Unternehmen gekommen?

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Christof Schranz: Aufgrund einer Empfehlung. Und schon während der ersten Gespräche mit den Projektleitern merkten wir, dass wir hier richtig sind. Unsere Wünsche wurden ernst genommen. Von Anfang an wurden Fragen diskutiert und Kompromisse gefunden, wenn Anliegen und Möglichkeiten auseinandertrieben.

Das «Des Alpes» wurde im 1910 als Hotel im frühen Heimatstil erbaut. Seit es 1966 von der Genossenschaft GEFAB gekauft wurde, wird es als Alters- und Pflegeheim genutzt. 

Lesen Sie im Interview mit Christof Schranz, wie er mit uns das Projekt erlebt hat.  

 Die aktuellen K+K News mit dem Interview.


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Altbauteil im Pflegeheim Des Alpes

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Neubauteil


Das Projekt

Über 50 Jahre erfüllte das Haus die vielseitigen Anforderungen seiner Bewohnerinnen und Bewohner und man kann sagen, dass das historische Bauwerk würdevoll mitgealtert ist. Doch zunehmend verlangten die Spuren der Zeit nach einer Renovation. Und nicht nur die, sondern auch die aktualisierten Vorschriften des Kantons Bern, welche beispielsweise mehr Quadratmeterfläche pro Zimmer verlangten. Im Planungsprozess stellte sich als beste Lösung ein kompletter Umbau und erweiternder Neubau für mehr Platz heraus.

Umbau und Neubau Pflegeheim Des Alpes

Im Juli 2020 durften wir in Merligen mit dem Um- und Neubau des Pflegeheims Des Alpes beginnen. Dieses Projekt ist für uns sehr vielseitig, weil wir das gesamte Fachwissen unserer Firma einsetzen konnten. Folgende Arbeiten durften wir ausführen:

  • Schadstoffsanierung
  • Baumeisterarbeiten im Alt- und im Neubau
  • Zimmerarbeiten u.a. in Form des Holzelementbaus im Neubau
  • Die Fenster sowohl im Alt - als auch im Neubau
  • Innenausbau

Das frühere Des Alpes
Das frühere Des Alpes

Vergangene Zeiten

Das Des Alpes wurde 1910 im frühen Heimatstil als Hotel von Baumeister Johann Frutiger erbaut. Seither hat das wunderschöne Gebäude zahlreiche Menschen beherbergt und ihnen einen unvergesslichen Aufenthalt in Merligen ermöglicht.


Im Jahr 1966 wurde das Des Alpes an die Genossenschaft GEFAB verkauft. Das ehemalige Hotel wird seither als Alters- und Pflegeheim genutzt.

Mehr zur Geschichte des Pflegeheims Des Alpes in Merligen erfahren Sie hier

Wir freuen uns sehr, dass wir die Zusage für dieses umfangreiche Projekt erhalten haben und darüber, dass wir hier die die Möglichkeit haben unser fachliches Wissen über eine breite Sparte unter Beweis zu stellen. Vielen Dank an alle Beteiligten für die gute und konstruktive Zusammenarbeit.

Projektplanung

Das Projekt des Alpes in Merligen bestand aus zwei Teilen, dem Neubau und der Sanierung des Altbaus.

Beim Neubau konnten wir die gesamten Holzbauarbeiten ausführen, was für uns ein grosser Vorteil war. Der Altbau wurde bis auf die Gebäudehülle ausgehöhlt und im Innern saniert. Die Baueingabe für dieses umfangreiche Projekt erfolgte durch Loosli & Partner Architekten in Zusammenarbeit mit der L2A AG, Unterseen. Die Bauleitung lag bei der Alpinice Bauconsulting GmbH, Bönigen.

Mehr zur Projektplanung durch Loosli & Partner Architekten finden Sie hier.

Studie des Pflegeheims Des Alpes mit dem Erweiterungsbau, Quelle: LOOSLI+PARTNER Architekten, 3063 Ittigen/Bern
Studie des Pflegeheims Des Alpes mit dem Erweiterungsbau, Quelle: LOOSLI+PARTNER Architekten, 3063 Ittigen/Bern


Zeitplanung für das Projekt Neubau und Sanierung Altbau des Alpes

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Die Schadstoffsanierung

Mittlerweile ist bekannt, dass bei vielen Gebäuden, welche vor 1990 gebaut wurden, Schadstoffe wie Asbest, PCB oder PAK verbaut wurden. Im Pflegeheim Des Alpes wurden Proben entnommen, um allenfalls vorhandene Stoffe zu bestimmen. Das Ergebnis der Proben war: Asbest in drei Badezimmern im Novilon Wandbelag sowie im Plattenkleber in der grossen Küche.

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Die Sanierung wurde mit je einer Unterdruck-Sanierungszone für jedes Badezimmer und einer grossen Zone in der Küche durchgeführt. Insbesondere in der Küche musste darauf geachtet werden, dass der Unterdruck nach den geltenden Vorschriften korrekt funktionierte. Die Raumhöhe war höher als bei normalen Gebäuden, was bei der Zonenplanung mit einberechnet wurde. In der Küche musste zuerst die Blechdecke entfernt werden, bevor mit der Sanierung der Platten begonnen werden konnte. Dies ist immer wieder ein spannender Moment, da man nicht weiss, was sich darunter verbirgt.

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Insgesamt wurden in den drei Bädern ungefähr 50m2 und in der Küche 82m2 Material entsorgt, zusammen rund drei Tonnen. Das gesamte Sanierungsmaterial wurde in Säcke à ca. 15 kg abgepackt, was etwa 200 Säcke ergab. Diese wurden anschliessend zur Entsorgung in die Reaktordeponie gebracht.



Die Fenster

Der Neubau wurde durchwegs rollstuhlgängig gebaut. Zudem wurden die grossen Fensterfronten zusätzlich mit blinden Flügeln ausgestattet, damit sich die Bewohner nicht wie in einem Schaufenster fühlen. Alle Fenster sind aus Verbundsicherheitsglas (VSG-Glas) und übernehmen so die Funktion der Absturzsicherung. In jeder Fensterfront wurden Blind-Flügel montiert, welche als einzige für die Raumlüftung geöffnet werden können. Sie bestehen innen aus einer hochdämmenden Tavabetfüllung und aussen aus einer Metallverkleidung passend zum Fensterrahmen.

Montage der Fenster
Montage der Fenster

Die grosse Raumhöhe und -breite im EG spiegelt sich in der Grösse und dem Gewicht der Fenster wider. Diese Festverglasung hat ein hohes Eigengewicht. Zudem muss die Windlast einberechnet werden, damit sich die Fenster später nicht durchbiegen oder eingedrückt werden. Die Verglasung im Eingangsbereich ist ungefähr 460 kg schwer. Deshalb haben wir diese mit einem Kran montiert.

Holz-Metallfenster

  • 3-fach Aussenverglasung
  • Verbunds-Sicherheitsglas 
  • Verdecktliegende Bandseitenflügel

Sanierung der Fenster im Altbau

Beim Altbau waren die Voraussetzungen andere. Hier wurden die neuen Fenster an die alten Gegebenheiten angepasst. Zudem mussten die Anforderungen des Heimatschutzes berücksichtigt werden. Die Fenster wurden mit aufgesiegelten Holzsprossen und einer Trapezsprosse im Glaszwischenraum ausgeführt. Zusätzlich haben wir die Wetterschenkel mit Holz verkleidet, damit das Erscheinungsbild den Anforderungen des Heimatschutzes entspricht.

Im Pflegeheim Des Alpes wurden allein im Altbau rund 98 Fenster eingebaut. Bei einer so umfangreichen Sanierung wird bei den Massaufnahmen immer ein gewisser Spielraum eingerechnet. Dieser wird schlussendlich vor der definitiven Produktion geklärt, damit die Bautoleranzen im fertigen Projekt einheitlich wirken. Das Projekt Des Alpes stellte uns vor logistische Herausforderungen. Damit die Produktion aller anderen Aufträge nicht zurückgestellt werden musste, teilten wir die Fensterproduktion in zwei Etappen auf.

Im Altbau wurden zudem vier Spezialfenster eingebaut. Zwei Stichbogenfenster, ein grosses Korbbogenfenster sowie ein Ellipsenfenster. Alle vier Fenster konnten wir mit unserer eigenen CNC Technik als individuelle Fenster selbstproduzieren.



Baumeisterarbeiten im Altbau

Sanieren bedeutet, den Wert einer Bausubstanz zu erhalten und dem Bau selbst neues Leben einzuhauchen. Viel verlangt? Mag sein, aber Arbeiten, die sich lohnen. Besonders in einem so geschichtsträchtigen Gebäude wie dem Des Alpes Merligen. Um seine Verjüngungskur antreten zu können, musste der Altbau zuerst komplett ausgehöhlt werden. Es galt also, das gesamte Haus von oben nach unten mit Stahlstützen abzutragen, um so die Statik des Gebäudes zu gewährleisten. Sobald die Stahlstützen platziert waren konnten die Stockwerke einzeln ausbetoniert werden. Das vierstöckige Gebäude stand schlussendlich lediglich auf seinen vier Eckstützen und alle Baumeisterarbeiten wurden im Innern gemacht.

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Jetzt war Muskelkraft gefragt, denn die Schalungselemente mussten entweder innen oder aussen mit viel Handarbeit umplatziert werden. Zugegeben, ein Kran hat auch noch mitgeholfen. Betoniert wurde anschliessend via Silo-Pump-Technik, da kein Zugang mit dem Kran in die Innenräume des Gebäudes möglich war. Sobald die Wände betoniert waren, wurden diese mit den Stahlstützen verankert sowie die alten Holzbalken entsprechend entfernt. Danach konnte die Decke betoniert werden. Mit dieser Vorgehensweise wurde Stock für Stock des Gebäudeinnern betoniert.

Die alte Bodenplatte im UG musste einem Boden weichen, der den heutigen Anforderungen entspricht. Trotz engster Platzverhältnisse haben wir das Relikt aus dem Jahr 1914 mit einem kleinen Bagger rausgespitzt. Die Fleissarbeit dabei war, den gesamten Bauschutt durch die engen Räume nach draussen zu befördern. Doch schliesslich war alles bereit und wir setzten das neue, zeitgemässe Fundament.

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Baufortschritt im Pflegeheim Des Alpes

Des Alpes, Ende März 2021

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Die Baustelle Anfang März 2021

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Fenstermontage im Neubau, Dezember 2020

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September 2020

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Der Altbau ist fertig ausgehöhlt, Ende August 2020

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Anfang August 2020

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Ausbruch der Verbindung zum Neubau

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Das Pflegeheim Des Alpes vor der Sanierung

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